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Mit dem Rücken zur Wand – von Pferden umzingelt

Kennen Sie das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen? Von allen Seiten bedrängt zu werden? Nur nach den Maßstäben Anderer funktionieren zu müssen? Daniel Neubert, unser Teilnehmer vom gestrigen Tage, sah sich mehre Male von den Chirondo-Pferdedamen umzingelt. Daniel Neubert kommt zu uns, ums sich und sein Verhalten in einer „Welt ohne viele Worte“ (…die ihn häufig so müde machen…) zu reflektieren. Und um Wege zu finden, als Geschäftsführer druckfreier und trotzdem bestimmter die Geschicke des Unternehmens zu lenken.

Die ersten beiden Kontakte mit den frei in der Bahn laufenden Pferdedamen liefen sehr ähnlich ab. Kaum einen Schritt in die Bahn gegangen, zog Daniel Neubert die neugierigen Blicke der Pferde auf sich. Sie gingen langsam und direkt auf ihn zu. Sie machten den Hals lang und fingen an, ihn, seine Hände, seine Jacke und sein Hose zu beschnuppern.

Der ersten Freude über die Aufmerksamkeit der Pferde wich schnell einer wachsenden Unsicherheit. Die Pferde wurden immer fordernder, suchten mit ihren Mäulern seine Haare ab. Daniel Neubert ging leise sprechend mit den Worten: „Lasst das!“ Schritt für Schritt zurück, bis es nicht mehr weiter ging, er mit dem Rücken an der Wand stand. Und nun? Dieses erdrückende Gefühl, dieses Gefühl, für sich selbst keinen Platz zu haben, völlig in der eigenen Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein – diese Ohnmacht aus dem Arbeitsalltag war sofort wieder da. Er stand vor den Pferden „wie das Kaninchen vor der Schlange“.

Mittels Fragen, Feedback und Videoanalyse wurde die Situation mit den Pferden analysiert.

– Welches Verhalten führte dazu, dass Daniel Neubert an der Wand stand?
– Welches andere Verhalten wäre noch möglich gewesen?
– Woher wussten die Pferde (im wahren Leben sind es seine Mitarbeiter und Geschäftsführerkollegen), dass sie zu aufdringlich waren? An welchem Verhalten von ihm hätten sie es erkennen können?

In einem dritten Versuch gelang es Daniel Neubert, sich aus seiner Ecke zu befreien. Er sah auf einmal die offene Seite, zu der er gefahrlos ausweichen konnte, ohne am gefährlichen Hintern der Pferde vorbei zu müssen. Er erkannte, dass er bessere Chancen auf Bewegungsfreiheit hat, wenn er von Anfang an weiter in die Bahn hinein tritt, anstatt gleich am Rand zu verharren. Die Befreiung, die er im dritten Versuch erlebte, das Gefühl, die eigene Ohnmacht überwinden zu können, erfüllten ihn mit Freude und Stolz. Sein erster kleiner, aber dennoch extrem wichtiger Sieg. Er freut sich, in den kommenden Einheiten am Pferd endlich seine eigene Form von Souveränität zu finden. Ohne viele Worte.

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    Über Doreen Beier

    Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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    Autor: Doreen Beier am 19. Jul 2012 09:34, Rubrik: Seminare / Trainings, Seminarberichte, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentare geschlossen.

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