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Pferde - Impuls, Wissen, Inspiration

Trends – Pferde (wieder) Motor des Fortschritts

Die Eroberung des „wilden Westens“ in Nordamerika ist untrennbar mit Pferden verbunden. Der Aufbruch in diese neue Welt wäre ohne Pferde nicht möglich gewesen oder hätte vermutlich deutlich länger gedauert. Doch wie steht es heute mit den Pferden? Stehen sie wieder an der Spitze einer Bewegung in Richtung Erneuerung und Aufbruch? Kann das sein, wo sie doch mehr als 100 Jahre für den Normalbürger im Alltag nicht mehr existierten? Ein Blick zurück und ein Blick in die Zukunft zeigen, wie Menschen erneut von diesen einzigartigen Lebewesen profitieren können.

Der Pony-Express

Vor gut 160 Jahren wurden die Pferde ein letztes Mal vor der allumfassenden technischen Aufrüstung der Welt Teil einer Fortschrittsbewegung. Als es in den Vereinigten Staaten von Amerika noch keine Eisenbahn gab und der Telegraf noch nicht erfunden war, kam der kalifornische Senator William Gwin auf die Idee, einen Expressdienst mit Pferden einzurichten und damit den Osten mit dem Westen des Landes zu verbinden. Ab 1860 existierte diese Reiterstaffel, die die ungeheure Strecke von 3200 km Länge durch Wüsten, Hochebenen und Gebirge in etwa acht Tagen zurücklegte. Wenn man bedenkt, dass die Overland Mail, der gleichlaufende Kutschdienst, für dieselbe Strecke mehr als drei Wochen brauchte, begreift man, welche ungeheuren Fortschritt der Pony-Express in der Pionierzeit Amerikas darstellte.

Mehr Express durch Technik

Jedoch bereits 1861 wurde der Pony-Express wieder eingestellt. Die natürlichen Fähigkeiten der Pferde, schnell, zuverlässig und ausdauernd Mensch und Post durch die Welt zu tragen, konnten mit den neuen Möglichkeiten der Eisenbahn und der Telegrafie nicht mithalten. Sie waren zu langsam geworden und wurden ersetzt. Doch nicht nur den Pferden und ihren jugendlichen Helden beim Pony-Express erging es so. Nach und nach schien sie niemand mehr für Mobilität, als fleißige Arbeiter oder als Statussymbol gebrauchen zu können. In der Arbeitswelt und in fast allen anderen Lebensbereichen gab es immer mehr Eilendes. Getreu dem Motto: Je schneller, desto gut.

Ausoptimiert und dann?

An der Geschwindigkeit und Kraft der Pferde hat sich bis heute nichts geändert. Doch rücken sie seit etwa 15 Jahren wieder Stück für Stück aus der Abgeschiedenheit dörflicher Strukturen an Städte und Unternehmen heran. Welche Leistungen sind es, die sie in unseren ausoptimierten Zeiten wieder begehrenswert machen? Und das auch bei Personalentwicklern, Chefs und in den Büroetagen ganz allgemein?

Um es kurz zu sagen: Pferde machen des Verhalten von Menschen menschlich verständlich. Als Feedbackgeber drücken sie aus, was unter Lebewesen, die in Gruppen zusammen leben, von grundlegender Bedeutung ist: Respekt, Vertrauen, Einfühlungsvermögen, Klarheit und Verlässlichkeit.

Sie bilden damit das lebendige Kontrastprogramm zu unserer maschinenoptimierten Wirklichkeit. Sie lassen uns spüren, dass Mitarbeiter, Kollegen und Freunde nicht durch „like´s“ zusammen zuhalten sind. Sie erinnern Manager daran, dass die große Währung hinter allen To Do´s „Aufmerksamkeit“ heißt. Und da sowohl Pferde als auch Arbeitnehmer noch keine blinkenden Knöpfe haben, die bei Überlastung oder Unterforderung von grün auf rot springen, fordern sie die Menschen auf, wieder mehr Wert und Zeit auf das Verstehen ihres eigenen Handelns und das ihres Gegenübers zu legen.

Rückbesinnung

Pferdegestützte Management-Seminare können als Rückbesinnung auf menschliches, ganz allgemein auf lebendiges Verhalten verstanden werden. In diesen Trainings werden Werte freigelegt, die nicht durch Informationen, sondern am besten und eindrücklichsten durch Vorleben vermittelt, begreifbar und erinnerbar gemacht werden.

In einer Welt, in der es normal ist, durch Knopfdruck fast alle Vorgänge steuern und am Laufen halten zu können, stellt diese Form der Reaktivierung bedeutsamer Verhaltensweisen eine kleine Revolution dar.

Vielleicht schaffen es die Pferde wieder, uns Menschen in eine neue Zeit zu tragen. Dieses Mal nicht auf ihrem Rücken, aber mit ihrem Wesen und ihrem unschlagbaren Verständnis für Lebendiges.

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    Über Doreen Beier

    Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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    Autor: Doreen Beier am 10. Sep 2014 09:32, Rubrik: Pferde - Impuls, Wissen, Inspiration, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentare geschlossen.

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