Trainerausbildung

Trainerausbildung – Wie viel Pferdeflüsterer muss im Trainer stecken?

Pferdegestützte Managementseminare funktionieren nur mit Pferd.

Deshalb ist es als Trainer notwendig, PS-Know-How zu besitzen. Doch wie viel Wissen und Erfahrung im Umgang mit den Pferden braucht es, um ein hochwertiges Training durchzuführen?

Kein Pferdeflüsterer-Examen notwendig

Wir glauben, dass man als Trainer für Führungstrainings mit Pferden Erfahrung und Wissen im Umgang mit Pferden haben muss. Woher der Trainer dieses Know-How hat, ist für uns nicht entscheidend. Ob er als Spring-, Dressur- oder Freizeitreiter seine Fähigkeiten erworben hat oder ob er sich vielleicht vom Boden aus als Pfleger oder in der Bodenarbeit seine Kompetenzen angeeignet hat, ist unbedeutend.

Entscheidend ist vielmehr, dass er Pferde lesen kann. Das er ein Verständnis für das Wesen und die Reflexe der hochempfindsamen Vierbeiner hat. Das er frühzeitig merkt, wann es zu kritischen Situationen zwischen den Pferden oder zwischen Pferd und Mensch kommt und deeskalierend eingreifen kann.

Pferdeverstand und Experte für Sicherheit

Das gilt sowohl für Pferde im Allgemeinen als umso stärker für die Tiere, mit denen er im Training arbeitet. Der Trainer muss soviel Pferdeverstand haben, dass er erkennt, wann jedes einzelne Pferd im Seminar an seine Grenzen kommt. Er muss die Reaktionen der vierbeinigen Trainerkollegen sicher einordnen können in „das Pferd versteht noch nicht“ und „das Pferd kann so nicht“. Im ersteren Fall könnte dem Teilnehmer vielleicht mehr Nachdruck helfen, im zweiten Fall eine Umstellung seines Verhaltens.

Nur mit ausreichend Pferdewissen kann der Trainer verlässliche Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufzeigen und gleichzeitig für ausreichend Sicherheit sorgen. Denn in Führungstrainings mit Pferden ist er eben nicht nur Trainer sondern in einem großen Maße auch Sicherheitsfachmann.

Selbsttest – Darum prüfe sich, wer die Methode anwendet

Wo ist die Grenze zu ziehen zwischen „ausreichend sicher im Umgang mit Pferden“ und eben nicht? Und selbst wenn die Grenze auf dem Papier konkret genug beschrieben ist, wie erfolgt dann das Messen und Bewerten der Fähigkeiten, die der potentielle Trainer mitbringt?

Das sind wichtige und dennoch auch knifflige Fragen, für die auch wir noch keine eindeutigen Antworten gefunden haben. Da wir hier mit starker Subjektivität arbeiten, empfehlen wir jedem Trainer, für sich selbst die folgenden Fragen zu beantworten und diese als ernstzunehmende Messlatte an die eigenen Fähigkeiten anzulegen. Hier der Trainer-Selbsttest:

• Ich fühle mich sicher in der Arbeit mit Pferden. Es ist für mich selbstverständlich, mit und zwischen ihnen zu sein.
• Ich kann mich selbst vor Unfällen mit den Tieren schützen und traue mir zu, auch fremde Personen mit den Pferden fachgerecht anzuleiten.
• Ich erkenne schnell, wenn Pferde nicht ausreichend gesund und daher nicht einsatzfähig sind.
• Mir fällt es leicht, die Rangordnung zwischen Pferden zu erkennen.
• Ich bin versiert in der Beurteilung, wie sicher die Rangordnung bereits hergestellt ist bzw. wo es zu erneuten Rangeleien kommen kann.
• In kritischen Situationen am Pferd fällt es mir leicht, Ruhe zu bewahren und trotzdem situationsgerecht einzugreifen.
• Ich weiß, welche Maßnahmen ich im Falle eines Unfalles sowohl für Mensch als auch für die Pferde zu ergreifen habe.

Stichworte:
Trainer, Sicherheit, Ausbildung, Test, Pferdewissen

Über Doreen Beier

Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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