Chirondo Seminare

Teilnehmerstimmen

Erlebnisbericht Managementseminar mit Pferd

Wir freuen uns sehr über den ausführlichen Erlebnisbericht unserer Teilnehmerin Vera Seyffert. Frau Seyffert ist mit uns, den anderen Teilnehmern und den Pferden im Chirondo Feedback-Training am ersten Februar in die Saison 2016 gestartet. Was Sie erlebt, bewegt und gelernt hat, erfahren Sie hier.

Die Pferde lassen mein Herz schneller schlagen

Der Tag begann sehr regnerisch. Wir wurden im Bürger-Müller-Haus von der Trainerin sehr herzlich mit Kaffee und Tee begrüßt. Zunächst einmal wurde über den Tagesablauf informiert, vergangene Erfahrungen mit Pferden aber auch Erwartungen zum Tag abgefragt. Ich war schon ein wenig nervös, da ich weder viel Erfahrung mit Pferden habe und überhaupt nicht wusste, was auf mich zukommen würde. Draußen regnete es noch immer und ich war froh feste Schuhe und warme Klamotten zu tragen. In der Halle angekommen war es ziemlich kalt – kälter als draußen. Und der Blick auf die Pferde ließ meine Augen groß werden und mein Herz schneller schlagen: Zwei sehr schöne Tiere standen da in einem abgetrennten Bereich der Halle, aber was für welche. Ich hatte eher mit Ponys oder kleineren Pferden gerechnet, diese hier schienen mir riesig.

Sicherheit durch kompetente Trainer

Zum Glück gab die Trainerin einem ein gutes Gefühl – sie strahlte so viel Kompetenz und Ruhe aus, sodass sich meine Angst legte und lediglich etwas Aufregung, aber auch Neugier blieben und ich mir selber sagte: es kann ja gar nichts schief gehen, Pferde fressen schließlich keine Menschen – ich war also sicher. Auch in zwei Situationen später, in welchen die Pferde aufschreckten und losliefen (einmal durch den Hund der Trainerin und einmal durch die Pferde selbst, die sich gegenseitig nicht sehr zu mögen schienen) blieb die Trainerin vollkommen ruhig, was einem selbst Sicherheit vermittelte.

Preisfrage: Wie reagiert das Pferd?

Und dann kamen die Übungen mit den Pferden. Zunächst ging es darum, in die ‚Manege‘, den abgetrennten Pferdebereich, zu gehen und Kontakt aufzunehmen. Es gab keinerlei Vorgaben. Ich kam als Zweite dran und meinte, damit im Vorteil zu sein, schließlich hatte ich ja gesehen, was meine Vorgängerin gemacht hatte und mir darauf aufbauend überlegt, wie ich vorgehen und nicht vorgehen würde. Diesen Plan, welchen ich mir schön zurechtgelegt hatte, war genau in dem Moment, in dem ich mit den Pferden allein in ‚deren Bereich’ der Halle stand‚ wie weggeblasen. Ich stand da und wusste erstmal gar nicht, mit welchem Ziel ich da überhaupt stand. Was sollte bzw. was wollte ich jetzt tun? An meine kalten Finger zu denken, dafür hatte ich zumindest keine Gedanken übrig. Jetzt hieß es: Ruhe bewahren, nicht großartig nachdenken, einfach machen. Ich bin dann einfach nach Gefühl auf eines der Pferde zu, habe es angesprochen und versucht zu streicheln. Beim zweiten Pferd habe ich dasselbe versucht. Das war schon interessant, denn bei Menschen weiß man schließlich oder hat doch zumindest eine Ahnung, wie sie im Normalfall reagieren und wie man mit ihnen umgehen muss. Aber bei den Pferden?

Das eigene Verhalten hinterfragen

Auch beim Zuschauen der anderen Teilnehmer hatte ich das Gefühl, dass man gar nicht genau sagen konnte, was genau nun dazu führt, dass die Pferde gewillt sind, mit einem Kontakt aufzunehmen oder beinahe desinteressiert wegzugehen. Aber spannend war zu beobachten und sich darüber bewusst zu werden, was man alles beobachten kann! Mir war vor dem Training gar nicht klar, was es alles bedeuten würde/ könnte, wenn man sich so oder so verhält – sowohl im Umgang mit den Pferden als auch mit den anderen Teilnehmern in einer Partnerübung. Gleichzeitig schien mir, dass es auch gar nicht darum ging, das eigene Verhalten und die Übung als ‚gut’ oder ‚schlecht’ zu bewerten oder enttäuscht zu sein, wenn das Pferd nicht so reagierte, wie man sich es erhofft hatte. Vielmehr ging es darum, sich überhaupt mal bewusst zu werden, wie man sich verhält. Was an einem selbst und vor allem was genau, welche Wirkung auf die Pferde ausübt. Oder wie man selbst auf das Pferd reagiert, an was man denkt, ob man überhaupt großartig nachdenkt. Will man sich dem Pferd gegenüber durchsetzten oder versucht man sich auf irgendeine Art mit dem Pferd abzustimmen? Ist man nur mit sich selbst beschäftigt oder beobachtet man? Ist man ruhig oder aufgeregt? Auch die andere Übungen waren spannend. Und wieder wurde mit Hilfe der Trainerin permanent das eigene Verhalten hinterfragt.

Selbsterkenntnis durch Reflexion

Insgesamt muss ich sagen, dass ich sehr positiv überrascht war von dem Pferdetraining. Sich dabei selbst zu erleben – die eigene Körperhaltung, den Gang, die Stimme und die Art und Weise zu sprechen, das war wirklich interessant. Aufregend war, sich in eine unbekannte Situation zu begeben, irgendwie damit umzugehen und rückgemeldet zu bekommen, was andere alles wahrnehmen und beobachten. Und auch wie man das interpretieren könnte. Außerdem war es, gerade durch die Videosequenzen im Nachhinein, interessant zu sehen, was genau an mir welche Wirkung beim Pferd auslöst. Wie ich auf die Signale des Pferdes aber auch bei der Partnerübung, auf die Signale meines Partners eingehe, ob ich die Signale überhaupt aufnehme. Was mir persönlich gefallen hat war, dass es hierbei nicht darum ging, die Sache besonders ‚gut’ zu machen – bzw. dass man gar nichts falsch oder richtig machen konnte – denn es gab ja keine Vorgaben.

Ich kann sagen, dass ich, vor allem durch das nachträgliche Reflektieren, sehr viel mitgenommen habe. Einige bisherige Erkenntnisse über mich selbst haben sich bestätigt. Aber ich habe auch einige neue Erkenntnisse über mich selbst gewonnen. Natürlich ändert sich dadurch für mich nicht gleich die Welt. Aber ich werde versuchen mich in Zukunft mal in neuen Situationen zu beobachten. Ich kann dieses Training wirklich jedem empfehlen und ans Herz legen, der Lust hat, sich mit sich selbst zu beschäftigen und ein Stückchen mehr über sich und seine Wirkung auf andere zu erfahren.

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    Über Doreen Beier

    Die Menschen- und Pferdekennerin coacht mit ihren Pferden Führungskräfte aus ganz Deutschland. Ihr Buch „Überholen mit 1 PS – Wie Manager von Pferden lernen“ erzählt amüsant und selbstkritisch zugleich die Geschichte von CHIRONDO, erläutert psychologisches Basiswissen und liefert detaillierte Beschreibungen der Trainingsmethoden. Als Blog-Autor schreibt sie zu Führungsthemen, gibt Einblicke in die CHIRONDO Welt und stellt ihre Vision des modernen Führungskräfte-Trainings vor.
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    Autor: Doreen Beier am 26. Feb 2016 16:14, Rubrik: Teilnehmerstimmen, Referenzen / Kundenstimmen, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentare geschlossen.

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