Ich bin unterwegs – wieder mal. Aber nicht auf dem Weg zum Kunden sondern auf dem Weg zu einem entspannten Wochenende. Mich ab und den Laptop ausschalten. Die psychisch wichtige Belohnung für die Belastung der letzten Wochen erhalten.
Das Gehirn ist ja letztlich auch nur so eine Art Muskel. Und so wie beim Sport sollte ein Muskel nicht ständig in derselben Weise belastet werden. Immerhin ist der Kopf Rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. Meine Richtung heißt „Harz“ und der Versuch der Schweigsamkeit.
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„Jeden Morgen erwacht in Afrika eine Gazelle mit dem Wissen, dass sie dem schnellsten Löwen entkommen muss, damit sie nicht getötet wird. Jeden Morgen erwacht in Afrika ein Löwe mit dem Wissen, dass er schneller sein muss als die langsamste Gazelle, damit er nicht verhungert. Ganz gleich ob Du Gazelle oder Löwe bist: bevor die Sonne aufgeht, wärst Du besser schon losgerannt.“
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Deutschland ist das Königreich der Hinweisschilder. Und immer wieder geben diese der Volksseele Anlass, sich zu empören. Dabei scheint es eine Kunst zu sein, in einem einzigen Symbol einen gesellschaftlichen Zustand abzubilden. An einer Kneipe klebt ein Bild mit einer durchgestrichenen Familie und in der Bahn finde ich die symbolisierte Bitte, mit der eigenen Musik per Kopfhörer seinen Nachbarn nicht zu stören.
Mein Favorit: Der Hinweis im Park „Nur für Ältere OHNE Kinder“ – Denken Sie sich das Bild dazu einfach mal selbst.
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Ich sitze auf meiner Terrasse und habe fast mehr als ich brauche. Eine Wohnung mitten im Grünen mit einer Aussicht, die aus einem Werbekatalog von „Leben auf dem Lande“ stammen könnte. Neben mir liegt mein Hund und drinnen höre ich unsere Freunde singen.
Und ich habe ein Buch. Ein gutes Buch! Ein Angst machendes Buch. Ein Buch dass beschreibt, was wir alles angehäuft haben, um glücklich zu sein und doch – wie wenig wir diesem Ziel näher gekommen sind.
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Ostern ist geschafft. Gott Sei Dank. Endlich nur noch vereinzelte Schokoladenosterhasen in den Regalen der Supermärkte. Denen droht nun die Einschmelzung, um als Weihnachtsmänner ab Mitte September den Zivilisationskranken darauf hinzuweisen, dass die Konsumglocke wieder klingelt.
Ich lächle hämisch zu denen hinüber, während ich meinen Wagen durch die abstandsoptimierten Gänge schiebe. Jedes Mal, wenn mir ein anderer Wagen entgegenkommt, danke ich den lieben Kollegen der Marktpsychologie.
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…sagt ein chinesisches Sprichwort. Wenn das stimmt – müsste es (bei logischer Weiterführung) heißen: Halte an – und Du bist da. Und ich halte. Seit geschlagen 70 Minuten halte ich mitten im Stau.
Und nein – der Weg ist nicht das Ziel. Mitten auf der A9 Richtung Meer ist eben NICHT der Strand und NICHT das Meer. Es ist die A9 und nicht mehr. Stehen nervt. Wenn es wenigstens eine Abfahrt geben würde.
Damit ich dieses subjektive Erleben hätte „Ja, ich fahre. Ich habe es selbst in der Hand. Ich bin Gestalter und Macher. Ich fahre und wo ich fahre ist vorn.“ Aber nein, ich bin Opfer, Stau-Opfer. Hilflos, weil zum Abwarten verbannt.
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Ich sitze im Frühstücksraum und starre entgeistert auf den überdimensional großen Fernseher, der die Aktualitäten des Tages ungebremst in mein Frühstücksmüsli hustet.
„Gesunde Ernährung“ ist das nicht gerade, wenn einem der heilige Krieg, die Terrorbedrohung und das Wetter in einem Atemzug und mit gleichbleibendem Lächeln von einer unverhältnismäßig geschminkten Frau zum Frühstück serviert werden.
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Ich sitze im Auto und versuche nach einem anstrengenden Arbeitstag zurück nach Leipzig zu kommen. Der Wagen rollt leise, fast lautlos auf die mit Warnblinker stehenden Fahrzeuge vor mir zu.
Eine Reihe Polizeifahrzeuge überholt mich und mir dämmert mit Erschrecken, dass heute das „demokratische Recht der Versammlungsfreiheit“ seine Anwendung findet – egal wie demokratiefrei das Interesse der Versammelten auch ist.
Leipzig hat „Legida“, ich habe Hunger und stehe im Stau.
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Ich sitze im Krankenhaus und starre völlig fasziniert auf die Fachausdrücke an den Hinweisschildern. KERN-SPINTOM-OGRAPHIE lese ich und denke – was verdammt ist eine OGRAPHIE?
Zugegeben es ist 3 Uhr nachts und ich habe ca. 20 Stunden nicht geschlafen und alles nur, weil einer meiner Freunde ausgerechnet in meinem Beisein probieren musste, ob es ihm gelingt, sich während des physikalischen Vorgangs des „freier Falls“ aus ca. 3 Metern Höhe an einem weiter unten befindlichem Ast selbständig abzufangen.
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Ich sitze vor dem Supermarkt in meinem Auto und sehe den Leuten zu. Es ist kurz vor Weihnachten, aber dem Füllungsgrad der Taschen und Körbe folgend ist es kurz vor Weltuntergang.
Da hat sich die Kirche seit Jahrtausenden bemüht, uns als Belohnung für ein arbeitsames, sündenfreies Dasein das ewige Leben zu versprechen und die Menschen kaufen ein, als wäre das eigene UND das Dasein von Aldi, Lidl, Netto und Co. morgen beendet. Ich sehe den Menschen zu und frage mich, was mit den vielen Geschenken erreicht werden soll? Anerkennung? Gegenseitige Wertschätzung oder das Symbol für Verbundenheit? Durch Konsumgüter? Paradox.
Verbundenheit entsteht durch Konsistenz im Handeln und Ähnlichkeit – schreibt Daniel J. Siegel in seinem Buch: „Wie wir werden, die wir sind“.
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Ich habe ja Zeit. Ich in ja noch jung. Das denke ich, während ich wieder einmal auf dem Leipziger Hauptbahnhof 6 Minuten vor der Abfahrt meines Zuges zusehe, wie jemand versucht, dem Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn seine umständlich erworbenen und das Portemonnaie ausbeulenden Münzen anzudrehen.
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…so beschrieb es Arthur Schopenhauer.
Bücher regen zum Nachdenken, Reflektieren, Einordnen und Verstehen an. Im besten Fall inspirieren sie uns, weil sie uns Anker und Erklärungen für Selbsterlebtes bieten und eigene Beobachtungen und Schlussfolgerungen nachvollziehbar machen.
In der Kategorie „Buchtipps“ geben wir einen Einblick in die CHIRONDO Bibliothek.
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Wer will schon Spaß beim Lesen? Wer will schon durch die mit Bedacht gewählten Wörter des Autors durch den schweren Stoff geführt werden? Wer will schon auf endlose Zugverspätung hoffen, nur um weiter lesen zu können? Wer will schon unglücklich darüber sein, weil die Pausen zu kurz und die Gespräche zu anregend sind – um einfach in Ruhe zu lesen. ICH.
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